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Bildung in allen Lebenslagen

Digitale Bildung – Bröckelnde Infrastruktur und digitaler Anspruch

Bildung ist ein hohes Gut. Zumindest in der Theorie. 

In der Praxis sieht es so aus, dass den einzelnen Bundesländern, in deren Zuständigkeit das Thema Bildung fällt, diese unterschiedlich viel wert ist. Vielfach haben sie auch gar keine Wahl, denn die öffentliche Hand ist bei Finanzierungsfragen notorisch klamm. 

Die meisten wissen aus ihrer eigenen Schulzeit über bauliche Mängel, kaputte Toilettenräume oder sonstige Missstände an ihrer Schule zu berichten. Unterricht im „Computerraum“ war, wenn überhaupt möglich, Ausnahme und Highlight zugleich. Aber wie soll unter solchen Umständen Bildung digitaler werden?

Digitale Bildung im Klassenzimmer – Neuland Bildungswesen

Dabei ist es schon erfreulich, wenn überhaupt ein Computerraum existiert. Längst nicht an allen Schulen ist das gegeben – denn eine digitale Schule braucht auch eine digitale Infrastruktur, über die längst nicht alle Bildungseinrichtungen verfügen. Tatsächlich trifft die Idee des „digitalen Klassenzimmers“ aktuell auf verschiedene sehr reale Probleme:

Fehlende Infrastruktur

Es mangelt nicht nur an Computern, sondern auch an Servern und sonstigem Equipment. Nicht umsonst stand auch schon der Vorschlag im Raum, dass Schülerinnen und Schüler beispielsweise eigene iPads mit zum Unterricht bringen könnten. Darüber hinaus fürchten viele Schule auch Einbrüche, wenn sie in großem Maße moderne Technik anschaffen.

Fehlende Kompetenz

Die Lehrkräfte heute sind bemüht, aber der Großteil von ihnen stammt im besten Sinne des Wortes noch aus der „Kreide-Zeit“. Zwar ist der Weg von der Tafel zum interaktiven Whiteboard nicht sehr weit, aber auch heute noch müssen Schüler für Lehrer Beamer starten und bedienen – ein echtes Verständnis der Technik ist jedoch essenziell für die Nutzung.

Fehlende Standards

Standards machen gerade im schulischen Bereich vieles einfacher – da Bildung jedoch Ländersache ist, gibt es wenige übergreifende „Best-Practices“. Dadurch geht nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld verloren, das besser in einheitliche Systemlösungen investiert werden könnte. Initiativen wie „bildung.digital“ (zur Website) oder das „Netzwerk digitale Bildung“ (zur Website) haben hier zwar schon kleinere Konzepte und Handlungsempfehlungen entwickelt, der große Wurf zur gemeinschaftlichen Bildungsarbeit fehlt jedoch.

Digitale Bildung ist notwendig – doch gerade dort, wo die Schülerinnen und Schüler den guten und effektiven Umgang damit lernen müssten, sind längst noch nicht die Voraussetzungen dafür gegeben. Fördermittel aus dem Digitalpakt sind sehr wichtig, wenn es um die Anschaffung von Hardware geht. Wenn man sich jedoch nur auf diese eine Baustelle fokussiert, erhält man statt echter digitaler Bildung nur eine Menge teures Spielzeug.

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